Das deutsche Team des AECED Projekts führte Anfang Oktober 2024 in Zusammenarbeit mit dem deutschen Commons-Institut einen Praxis-Workshop zu den Anwendungen der Mustersprache des Commoning durch.
Das Team der Philipps-Universität Marburg brachte in einem Präsenzworkshop vom 4. bis 6. Oktober 2024 zahlreiche Expert*innen zusammen, die bereits mit der Mustersprache des Commoning arbeiten und daran interessiert waren, die bestehenden Methoden einander vorzustellen und neue Methoden und Anwendungen der Mustersprache des Commoning zu entwickeln.
Das beim Workshop verwendete Kartendeck der Mustersprache des Commoning besteht aus 33 Handlungsmustern.. Diese Praxismuster sind von Silke Helfrich aus über 400 Interviews weltweit verdichtet worden – sie können als Lösungen und Praxismuster des Gelingens bezeichnet werden, die in entsprechenden vielfältigen Problemsituationen hilfreich und geeignet sind, um die Herausforderungen gelingender Kommunikation, Zusammenarbeit und gemeinsamer Problemlösung besser zu meistern.
Die Mustersprache des Commoning ist daher besonders geeignet, eine neue Sprache gelingender Transformation zu entwerfen und sich den klassischen Herausforderungen der Zusammenarbeit konstruktiv zuzuwenden. Die Mustersprache wird bisher vor allem in Commoning-Projekten eingesetzt, um die eigene Praxis als Commoner zu reflektieren und commons – gemäß zu transformieren. Sie findet bisher vor Allem Anwendung in selbstorganisierten Gruppen, solidarischer Landwirtschaft oder solidarischem Wohnen. Mit einem dreidimensionalen Demokratieverständnis geht es hier nicht nur um das Soziale Miteinander, Peer-Governance, sondern auch um eine Care-Economy.
Im Rahmen des AECED Projektes wollen wir diese dreidimensionale Vorstellung von Demokratisierung fruchtbar machen für individuelles und kollektives Lernen, organisationales Lernen und die Transformation hin zu einer sozial-ökologischen Praxis-
Die Mustersprache des Commoning versteht sich als Methodologie, die auf diesem Weg unterstützen kann, Demokratiebildung und organisationales Lernen unterstützen kann. Die Mustersprache des Commoning basiert auf ästhetischem und körper- basiertem Lernen. Der Workshop zielte darauf ab, gemeinsam Methoden und Anwendungen zu entwickeln, die in ein Praxis-Handbuch für Moderation, Begleitung, Unterstützung und Beratung von Commoning -Prozessen münden sollen.
Im Präsenz-Workshop wirkten Menschen aus ganz unterschiedlichen Kontexten mit – im Umgang mit den Musterkarten des Commoning wurden weitere Methoden kreiert: Von ‚Musterscharade‘ bis hin zu Prozess- Entwicklungsmethoden wurde ein breites Methodenspektrum kreiert und insgesamt konnten 26 Methoden und Anwendungen der Mustersprache des Commoning gesammelt werden. Über das nächste Jahr hinweg wird der Prozess mit monatlichen Online-Treffen weiter verfolgt werden, so dass im März 2026 das Methodenhandbuch in den Druck gehen kann.